Schlagwort: Serbien
Für 1O € haben wir dem Nachbarn das Bugrad abgeschwatzt und auf ging es ins Ungewisse. Ein mulmiges Gefühl ist es schon, wenn man all die Orte liest, die man nur aus den Nachrichten vom Balkankrieg her kennt. Aber der ehemalige Autoput ist problemlos mit 100 km/h auch mit Wohnwagen befahrbar. Auch Belgrad sieht bei Nacht aus wie eine moderne Großstadt. Inzwischen haben wir uns auch an das Kyrillisch gewöhnt. Nach 12 h langer Fahrt haben wir uns auf einem Parkplatz gestellt und die Füße des Wohnwagens ausgefahren.
Am Morgen stellte sich heraus, dass wir direkt vor einem Kaffee parkten. Mit Händen und Füßen und Mattis Charme sind wir zu einem rustikalen Frühstück gekommen.
Bei der Ausreise aus Serbien wurde unser Wohnwagen bis auf die letzte Ecke durchsucht. Das Abenteuer aber fing mit den Straßen in Bulgarien an. Übersät mit Schlaglöchern ging es durch eine wunderschöne Landschaft, die sich abwechselte mit Bergen, Wäldern, Tundra und Sonnenblumenfeldern. In Null Komma Nichts haben sich sämtliche Staufächer in den Wohnwagen ergossen. Das Wetter lies auch wünschen übrig, es schüttet aus allen Kannen. Pferdekarren prägen das Straßenbild und die Menschen sehen aus wie Zigeuner. Erst nach einigen 100 km fanden wir einen funktionierenden Geldautomaten, da auch hier alles auf Kyrillisch ist, haben wir keine Ahnung, wie die Währung heißt (könnte aber LEV sein). Auf einer vermeintlich einsamen Landstraße kochten wir im Kerzenlicht mitten in der Nacht Nudeln. Nur noch wenige Kilometer trennten uns vom Schwarzen Meer, nach 850 km langer Fahrt.